DRK stattet Notarzteinsatzfahrzeuge mit Sonografiegeräten aus
Schnelle Diagnose bereits am Einsatzort
Als eine „Investition in die Zukunft“ bezeichneten Hans-Peter Hain, Medizinproduktebeauftragter des DRK-Kreisverbandes Calw e.V., und Sven Brodmann, stellvertretender Leiter des Rettungsdienstes, die Beschaffung von Sonografiegeräte für die Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF) des DRK im Landkreis Calw. Zwar ist diese Ausstattung bei den Rettungshubschraubern schon lange Standard, bislang jedoch nicht in der bodengebundenen Rettung. Der Kreis Calw ist somit ein Vorreiter im näheren Umkreis.
Schnell einsetzbar und portabel sind die Ultraschallkopfgeräte, welche mittels Smartphones oder Tablets bedient werden können. Der Kosten-Nutzen-Faktor indes ist enorm. Vor allem bei Verkehrsunfällen mit mehreren Verletzten können beispielsweise Blutungen im Bauchraum frühzeitig vor Ort erkannt werden und dadurch kann die richtige Klinikzuweisung effektiv erfolgen. Besonders im ländlichen Bereich, wo die Anfahrt zu den Kliniken im Zweifel länger dauern kann, ist dies ein enormer Vorteil. Auch Lungenverletzungen oder Herzquetschungen, sämtliche innere Verletzungen, welche sonst nur zweifelsfrei in der Klinik nachweisbar sind, können mittels des Sonografiegerätes vom Notarzt nun schon an der Einsatzstelle festgestellt werden.
Den Impuls für die Beschaffung der Geräte gab Dr. med. Jens Döffert, Chefarzt der Anästhesie und Intensivmedizin im Klinikum Calw, des Klinikverbundes Südwest. Schnell ging man beim DRK-Kreisverband Calw e.V. auf diesen Vorschlag ein, da der Vorteil im Rettungsdienstbereich nicht von der Hand zu weisen ist. Im Vorfeld standen die Verantwortlichen in engem Kontakt mit den ärztlichen Leitern in Wolfach, einem der wenigen Gebiete im Südwesten, welche bereits auf die Sonografie im Rettungswesen setzen.
Künftig sollen auch die Notfallsanitäter, nach erfolgreicher Schulung, die Geräte bedienen können. In Abstimmung mit unserem Vereinsarzt Dr. med. Alexander Winter führt Herr Dr. Döffert die Anwenderschulungen durch. Eine weitere Zukunftsvision beinhaltet die datenschutzkonforme Übermittlung der Bilder vorab in die Klinik, was die Vorbereitungen auf die Behandlung des Patienten enorm erleichtern wird. Dies, so Brodmann, sei ein wichtiger Schritt in Richtung Telemedizin, welcher, seiner Ansicht nach, die Zukunft in der medizinischen Behandlung sein werde. Bereits heute können wichtige Vitaldaten, beispielsweise EKGs, aus den Rettungswägen vorab in die Klinik übertragen werden.