Spatenstich für neues DRK-Zentrum Calw-West
Ein starkes Signal für die Region.
Mit dem Spatenstich im Interkommunalen Gewerbegebiet „Würzbacher Kreuz“ hat der DRK-Kreisverband Calw e.V. gemeinsam mit dem Landkreis Calw, der Gemeinde Oberreichenbach, der Stadt Bad Teinach-Zavelstein, der Großen Kreisstadt Calw und dem Zweckverband IKG Würzbacher Kreuz ein zukunftsweisendes Projekt offiziell gestartet: das neue DRK-Rettungs- und Ausbildungszentrum.
„Nach langer Planungs- und Entscheidungsphase ist dieser Tag für uns alle ein Meilenstein“, betonte DRK-Präsident Walter Beuerle. „Hier entsteht nicht etwas für das DRK – hier entsteht etwas für die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises. Das DRK zieht hier gemeinsam mit seinen Partnern an einem Strang, um die Versorgung im ländlichen Raum zu sichern.“
Strategisch durchdacht – für den Westen des Landkreises
Die Standortsuche war das Ergebnis eines fundierten Beschlusses des Bereichsausschusses, der bereits 2022 empfohlen hatte, Rettungsmittel vom bisherigen Standort im Stammheimer Feld an einen verkehrsgünstigeren Ort westlich der Nagold zu verlegen – als Reaktion auf die zunehmenden verkehrlichen Herausforderungen in der Calwer Innenstadt.
Gemeinsam mit der Stadt Calw wurden mehrere Standorte im Ortsteil Altburg geprüft. Letztlich fiel die Wahl auf das „Würzbacher Kreuz“ – eine Entscheidung, die nicht nur strategisch sinnvoll, sondern auch zukunftsweisend ist. Der Standort liegt zwar weiter entfernt von der Innenstadt Calw, bietet dafür aber eine hervorragende Abdeckung für das nördliche Stadtgebiet sowie die Stadt Bad Teinach-Zavelstein und die Gemeinden Neuweiler und Oberreichenbach. Auch in Richtung Enztal, Schömberg, Hirsau und Bad Liebenzell kann bei Bedarf schnell ausgeholfen werden.
„Gesundheitliche Infrastruktur ist keine Kür, sondern eine Mindestanforderung – insbesondere im ländlichen Raum“, erklärte der Calwer Oberbürgermeister Florian Kling. „Wir stehen in der Verantwortung, verlässliche Rahmenbedingungen für die medizinische Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Mit dem DRK-Zentrum am Würzbacher Kreuz schaffen wir genau das: eine moderne und bedarfsgerechte Einrichtung, die nicht nur schnelle Hilfe im Notfall garantiert, sondern auch das Rückgrat für Ausbildung, Ehrenamt und Katastrophenschutz in der Region bildet. Wir begrüßen ausdrücklich die bewusste Entscheidung für diesen Standort und die nachhaltige Bauweise – beides ist nicht selbstverständlich und verdient Anerkennung.“
Weit mehr als eine Rettungswache
Das neue DRK-Zentrum ist mehr als nur ein Standort für Rettungswagen. Es entsteht ein multifunktionales Gebäude mit über 2.200 qm Bruttogeschossfläche auf einem 5.378 qm großen Grundstück. Geplant sind:
- Eine moderne Rettungswache für 14 Fahrzeuge
- Eine zentrale Rettungsdienstverwaltung
- Ein Materiallager für Rettungsdienst und Katastrophenschutz
- Neue Seminarräume für die Abteilung Breitenausbildung mit rund 6.000 Teilnehmenden jährlich
- Büros für die Ehrenamtskoordination
- Über 30 Parkplätze für Mitarbeitende und Besuchende
- Sozial- und Aufenthaltsräume für Haupt- und Ehrenamt
„Eine funktionierende Rettungskette ist ein zentraler Baustein unserer Gesundheitsinfrastruktur“, erklärte Dr. Frank Wiehe, Erster Landesbeamter des Landkreises Calw. „Ein dichtes Netz an Einrichtungen wie diesem neuen Zentrum gewährleistet, dass im Notfall schnell und professionell Hilfe geleistet werden kann. Dass dieses Bauprojekt möglich wurde, verdanken wir nicht zuletzt dem Weitblick des Bereichsausschusses. Das, was im Landkreis Calw in den letzten Jahren an Dichte und Qualität im Rettungswesen entstanden ist, ist eine sehr gute Nachricht für die Bürgerinnen und Bürger. Das DRK ist und bleibt dabei unser verlässlichster Partner im Rettungsdienst und der Menschenrettung.
Nachhaltig gebaut, zukunftsfähig geplant
Architekt Friedrich Großmann stellte beim Spatenstich das Baukonzept vor: „Wir schaffen hier ein modernes Holzhybridgebäude, das mit heimischem Baustoff errichtet wird – nachhaltig, effizient, und nach ökologischen Prinzipien.“
Fast 10.000 Kubikmeter Erde wurden im Vorfeld aufgefüllt. Die Technik basiert auf einer Luftwärmepumpe kombiniert mit einer Photovoltaikanlage, sodass der Standort weitgehend autark betrieben werden kann. Auch innen bleibt das Gebäude naturbelassen und biologisch ausgeführt.
Das Gebäude ist für zwei Geschosse ausgelegt und kann bei Bedarf später aufgestockt werden. „Ursprünglich wollten wir früher starten, aber durch die europaweite Ausschreibung hat sich der Baubeginn etwas verschoben“, so Großmann. Die Bauausführung übernimmt die Firma Rommel, der Baustart ist für Ende August 2025 geplant. Die Fertigstellung ist bis Ende 2026 vorgesehen.
Blick in die Zukunft
„Wir freuen uns, dass wir mit diesem Bauprojekt ein starkes Signal für die Sicherheit, das Ehrenamt und die medizinische Versorgung im Landkreis setzen können“, fasste der DRK-Kreisverbandspräsident Walter Beuerle zusammen. Die Inbetriebnahme des neuen DRK-Zentrums ist für den 1. Januar 2027 geplant.