Den Eintritt in den Ruhestand mehr als verdient
Wolfgang Marckhoff blickt auf über 40 Jahre Dienstjahre im Rettungswesen zurück
Wenn es an der Zeit ist, Abschied zu nehmen, dann ist das meist mit ein wenig Wehmut verbunden. Aber im Idealfall hängt man auch mit einem Lächeln auf den Lippen den Erinnerungen nach. Genauso erging es jüngst Wolfgang Marckhoff, der nach mehr als 40 Jahren im Rettungswesen die Persönliche Schutzausrüstung an den Nagel hängt.
Er war gewissermaßen das „Urgestein“ der Schömberger Rettungswache, kann er doch mit Stolz behaupten, 1983 der erste hauptamtlich angestellte Rettungssanitäter dieser Wache gewesen zu sein. Dieser ist er, in seiner gesamten weiteren Laufbahn beim DRK-Kreisverband Calw e.V., auch treu geblieben.
„Wenn jemand so viele Jahre konstant in einer Wache arbeitet, gibt er vor allem jüngeren Berufskollegen die Möglichkeit, sich an einem zu orientieren und von einem weitreichenden Erfahrungsschatz schöpfen zu können“, konstatierte DRK-Geschäftsführer Thomas Seeger mit dankenden Worten. Als ruhenden Pol habe man Marckhoff wahrgenommen, dessen konstruktiver Zusammenarbeit man sich stets gewiss sein konnte.
Doch neben all der Routine und dem Wissen, dass sich Marckhoff über die Jahre aneignen konnte, war seine Arbeit auch einem stetigen Wandel unterworfen. Vor allem hinsichtlich technischer Neuerungen und in der Digitalisierung habe es in den vergangenen 10 Jahren weitreichende Entwicklungen gegeben.
Als er mit seiner Arbeit begonnen habe, erinnert sich der Rettungsassistent, mussten viele Einsätze ohne notärztliche Unterstützung gemeistert werden. Und trotz einer gewissen Routine sei es bis heute in diesem Beruf wichtig, die Situation nie zu unter- und seine eigenen Fähigkeiten nicht zur überschätzen. Dies gelte vor allem dann, wenn man seine Patienten näher kenne. Da Marckhoff in der Gemeinde Schömberg auch seinen Lebensmittelpunkt hat, wurde er hin und wieder auch zu Einsätzen im Bekannten- oder Freundeskreis alarmiert.
Besonders nah, so Marckhoff, gingen einem jedoch immer Schicksale im Zusammenhang mit Kindern oder jungen Menschen. „Wenn man wirklich alles in seiner Macht Stehende versucht und trotz der Bemühungen nicht erfolgreich ist, dann geht einem das gewaltig an die Nieren“, sinniert der scheidende Rettungsdienstmitarbeiter. Hier erlebe man die emotionalsten Fälle – jedoch in beiderlei Hinsicht, denn es gäbe nichts Schöneres, als nach dem Dienst mit der Gewissheit nach Hause zu gehen, Gutes bewirkt zu haben. Dies seien Momente, die einen ein Leben lang begleiten und immer wieder aufzeigen, wie schön dieser Beruf sei. „Allein schon das dankende Lächeln eines Patienten ist erfüllend und ergreift einen immer wieder im Stillen“, erklärt Marckhoff.
Den Eintritt in den Ruhestand habe sich der Kollege nach dieser mehrjährigen Dienstzeit „mehr als verdient“, lobte Rettungsdienstleiter Werner Schwemmle. Er zog den Hut vor den langen 40 Jahren, in denen Marckhoff die Rettungswache Schömberg „mit seinen vielfältigen persönlichen Eigenheiten und Eigenschaften bereichert hat“. Viele Kollegen habe er kommen und gehen sehen und dabei sei ihm immer eine Prämisse von besonderer Wichtigkeit gewesen: „Wir ziehen hier nicht nur an einem gemeinsamen Strang, sondern in dieselbe Richtung“.