Carolin Klotz übernimmt die Funktion „Ärztliche Verantwortliche im Rettungsdienst“
DRK im Kreis Calw setzt Vorabdelegation heilkundlicher Maßnahmen um
Im Juni letzten Jahres wurde vom Landesauschuss ein einheitliches Konzept zur Vorabdelegation heilkundlicher Maßnahmen an Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter durch Ärztliche Verantwortliche im Rettungsdienst beschlossen. Ärztliche Verantwortliche überprüfen und verantworten nun auch die Durchführung der vorabdelegierten Maßnahmen auf Basis landeseinheitlicher Standard-Arbeitsanweisungen für qualifizierte Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter (NotSan). Die ärztlichen Verantwortlichen überwachen die Qualität der praktischen Anwendung, u.a. auch bei jährlichen Fortbildungsveranstaltungen. Sie sind somit in medizinisch fachlichen Fragestellungen gegenüber den NotSan weisungsberechtigt.
Mit der von allen Rettungsdienstorganisationen lange ersehnten Änderung im Notfallsanitätergesetz wurde erst im Jahr 2021 der Weg für ein Konzept frei gemacht, das dem Berufsbild des seit 2014 bestehenden Ausbildungsberufes zum Notfallsanitäter in fachlicher Hinsicht gerecht wird. Denn bisher befanden sich NotSan bei einer Verabreichung ohne Arztunterstützung auch im Rahmen einer gerechtfertigten Notsituation in einer rechtlichen Grauzone, da der Einsatz von Medikamenten grundsätzlich Ärztinnen und Ärzten obliegt. Diese rechtliche Unsicherheit ist nunmehr bei festgelegten Krankheitsbildern hinfällig.
„Durch die Erweiterung der Handlungskompetenzen unserer NotSan können Patienten in Notlagen nun viel schneller medikamentös behandelt und dadurch das therapiefreie Intervall verkürzt werden“, erklärt Werner Schwemmle, Rettungsdienstleiter beim DRK-Kreisverband Calw e.V. Dabei ginge es um Medikamente, die beispielsweise schmerzlindernd wirken oder Atembeschwerden erleichtern. Das komme zum einen den Notleidenden zugute, entlaste aber auch das Notarztsystem. Notärztinnen und Notärzte im Kreis Calw können damit künftig gezielter für schwerwiegendere und lebensbedrohliche Notfälle eingesetzt werden, wodurch die Qualität im Rettungswesen insgesamt weiter ansteigt.
Seit 2014 starteten beim DRK im Kreis Calw zwischenzeitlich über 50 NotSan-Azubis ihre Ausbildung. Zudem bildeten sich ebenfalls weitere 70 langjährig erfahrene Rettungsassistenten in mehrmonatigen Fortbildungen zum Notfallsanitäter weiter und wurden dabei u.a. in der leitliniengerechten Patientenversorgung umfangreich geschult, so dass derzeit rund 102 kompetente Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter sowie weitere 28 Auszubildende in der Notfallrettung des DRK-Kreisverbandes tätig sind
Künftig wird die neue ärztliche Verantwortliche im DRK-Kreisverband Calw e.V., Carolin Klotz, die Qualität der Mitarbeiter im Rettungsdienst kontrollieren, die Einhaltung der medizinischen Vorgaben des Landesverbandes überwachen und für eine fundierte medizinische Fortbildung des Rettungsfachpersonals im Kreisverband sorgen. Sie folgt damit auf Herrn Dr. Alexander Winter, der diese Funktion in den letzten 9 Jahren ausübte. Aufgrund der zusätzlichen Aufgabenstellung hat sich der für die ordnungsgemäße Umsetzung notwendige Zeitanteil vermehrfacht. Daher freut sich das DRK sehr, dass mit Carolin Klotz eine kompetente Ärztin für die Stelle der ÄVRD gewonnen werde konnte, die tief im DRK-Kreisverband Calw e.V. verwurzelt ist.
Bereits 2004 absolvierte Klotz ihr Freiwilliges Soziales Jahr im Rettungsdienst, durchlief die Ausbildung zur Rettungssanitäterin und schließlich auch zur Rettungsassistentin, bevor sie ihr Medizinstudium antrat. Seit 2020 begleitet sie den Posten der Stationsärztin auf der Intensivstation des Stuttgarter Marienhospitals, doch ihre Laufbahn ist geprägt vom Rettungswesen. Zuvor tätig in der Anästhesie im Calwer Klinikum erwarb sie 2017 die Zusatzbezeichnung Notfallmedizin und war als Notärztin tätig. Auch Dr. Winter bleibt mit seiner fachlich versierten Person und kompetentem Wirken dem DRK als Kreisverbandsarzt sowie in dieser Eigenschaft als Präsidiumsmitglied erhalten.
DRK-Geschäftsführer Thomas Seeger dankt Werner Schwemmle und seinem gesamten Rettungsdienst-Team, das in Zeiten von Fachkräftemangel unter hohen persönlichen Zeiteinsätzen diese Fortbildungswelle in den letzten Jahren äußerst erfolgreich durchlaufen hat. Er wünscht Frau Klotz einen guten Start in die neue Aufgabe und freut sich auf ihr zukünftiges Wirken. Herrn Dr. Winter dankt er für seine langjährige tatkräftige Unterstützung als ärztlicher Verantwortlicher und freut sich auf die weitere gute und konstruktive Zusammenarbeit in seinen weiteren Funktionen!